TV-Tipp: Die ungeschminkte DDR

Man hatte für einen längeren Zeitraum geplant - vielleicht für tausend Jahre? Jedenfalls, so überlegten sich die Genossen Kultusminister, würde eines fernen Tages die Welt wissen wollen, wie es war, damals, als der Sozialismus aufgebaut wurde. Und da man selbst wusste, das in den Medien nur ein geschöntes Bild des Arbeiter- und Bauernstaates gezeigt wurde beschloss man ein einmaliges Experiment. 

 

Die staatliche Filmdokumentation SFD sollte in den 70'er und 80'er Jahren den DDR-Alltag ungeschminkt (!) dokumentieren. Und so tauchten die Dokumentarfilmer pflichtbewusst in die Welt jenseits der ewigen Jubelmeldungen des DDR-Fernsehens ein und zeigten all das, was heute oft in romantischer Verblendung vergessen wird: Kaputte Dächer, abrissreife Altbauten, vom System enttäuschte Menschen. 1985 gelang den Filmemachern ein besonderer Coup, als sie tagelang in einer Polizeidienststelle drehen konnten. Dort konnten Sie dann dokumentieren wie die "Volks"-Polizisten zweifelhafte Witze rissen oder Festgenommene unter Druck setzten.  

 

Dieser einmalige Schatz umfasst 300 Filmrollen, die derzeit noch aufbereitet werden. Einen ersten Vorgeschmack bietet die Dokumentation "Der heimliche Blick" am 17.03. um 22:45 auf RBB

 

Hier ein Trailer: