Die Morde der Stasi

Bekannt ist der Fall des Fluchthelfers Wolfgang Welsch, der 1981 mit Thallium vergiftet wurde, oder der von Rudi Thurow, der mit einem Hammer erschlagen werden sollte. In den Akten war sogar das Gewicht des Hammers geplant (1000 Gramm), es sollte der Anschein eines Raubmordes erweckt werden. Ebenso bekannt ist der Fall des Fußballers Lutz Eigendorf, der 1979 ein Freundschaftsspiel beim 1. FC Kaiserslautern zur Flucht nutzte und 1983 tödlich verunglückte. Verstrickungen der Stasi in diesen Fall sind möglich, schließlich war Erich Mielke der Ehrenvorsitzende des BFC Dymano, für den Eigendorf in der DDR spielte.

 

Ein weiterer Fall betrifft den DDR-Trainer Jörg Berger, der ebenfalls 1979 flüchtete. Auf ihn waren 30 Stasi-Agenten angesetzt, die ihn in die DDR rückentführen sollten. Die Entführung scheiterte, worauf seine Liquidierung geplant wurde. Erst löste sich bei Tempo 160 auf der Autobahn "zufällig" ein Rad, später wurde auch er mit einem Schwermetall vergiftet. Erfolgreich war man nachgewiesenermaßen bei Michael Gartenschläger, der 1976 an der Grenze erschossen wurde. Er hatte zuvor wiederholt Selbstsschussanlagen abgebaut. Im Fall des Fluchthelfers Kay Mierendorf scheiterte der Mordversuch mittels Briefbombe.

 

Das MfS hat damit praktisch alle Straftaten begangen, die es im Strafgesetzbuch der DDR gab. Dies alles passte ganz gut zum Stasi-Chef Erich Mielke, der sich durch hinterhältige Brutalität, stumpfe Skrupellosigkeit und grenzenloses Mißtrauen auszeichnete. 

"Das ganze Geschwafel, von wegen nicht hinrichten und nicht Todesurteil", beschied er noch 1982 seine Stasi-Generalität, "alles Käse, Genossen. Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil." Besser lässt sich der Charakter eines Unrechtsstaates nicht beschreiben.

 

Eine Dokumentation des ZDF berichtet unter dem Titel "Sonderauftrag Mord" über dieses dunkle Kapitel der DDR. Weitere Informationen gibt es in der ARD-Mediathek.